Ist meine Frau überfordert, mit ihren Ansprüchen an sich selbst, sind auch unsere Kinder anstrengender. Ist sie hingegen entspannt und nimmt jede Situation, wie sie ist, wird es auf einmal ganz leicht. Dann sind auch unsere Kinder viel handzahmer.
Entspanntere Eltern sorgen also für entspanntere Kinder.
Doch wie weit das wirklich gehen kann, habe ich letztens erst erlebt.
Es war Sonntag, wahrscheinlich der erste sonnige und wärmere Sonntag des Jahres. Unser jüngeres Kind war drinnen unglücklich. Da wir gehofft haben, der ältere schläft im Kinderwagen, sind wir alle raus spazieren gegangen. Der ältere schlief nicht. Nach ca. 1h wurde der jüngere wach und hatte Hunger. So, wie das bei recht frischen Babys so ist.
Also haben wir an einer Bank halt gemacht, die von einer Mama und ihren drei Kindern besetzt war. Wir kannten uns schon und kamen ins Gespräch. Dabei habe ich die vier beobachtet. Die Jungs hatten Hunger. Ganz ruhig hat sie die Brote angeboten und auch erklärt, dass nur zwei für jeden im Gepäck sind und welche Konsequenzen es hat, wenn sie diese am Anfang der Radtour äßen.
Später kamen Pferde vorbei und schon nach der zweiten Aufforderung kamen ihre Jungs zurück zur Bank.
Doch das eigentlich spannende war der jüngste von ihnen. Er ist ein wenig älter als unser ältestes Kind. Daher fährt er noch nicht selber Fahrrad. Fand diese jedoch spannend und wollte drauf klettern.
Die Mama hat ihn jedes mal ruhig gebeten dies zu lassen. Einmal wäre es fast schief gegangen, als er auf das Rad von seinem großen Bruder klettern wollte. Dieser war rechtzeitig zur stelle, um das Rad festzuhalten. Kurz vor der Weiterfahrt kletterte er auf das Rad seiner Mama und fiel damit um. Ich stellte das Rad wieder auf und er ging zu seiner Mama.
Diese fragte ihn ruhig, ob er sich weh getan oder sich nur erschreckt hat. Sie sagte ihm, dass das der Grund sei, warum er nicht drauf klettern sollte. Sie fragte ihn, ob sein Verhalten eine ganz blöde Idee war. Er bejahte dies.
Die ganze Zeit blieb sie ruhig und tiefenentspannt. Es gab kein Schimpfen und kein Schreien. Von keinem der vier.
Ich glaube, das können wir alle. Ruhig bleiben, auch wenn unsere Kinder nicht tun, was wir von ihnen wollen.
Es gibt verschiedene Mittel und Wege um für eine gute Basis zu sorgen, damit das möglich ist. Mit förderlichen Denkweisen und Strategien zur Vorbeugung und zum Umgang mit Stress ist jeder gewappnet um grundsätzlich ruhig(er) zu bleiben.
Bleib entspannt. Dein Robert.
Der nächste Artikel kommt nächsten Freitag.
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