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  • Robert

Über den nächtlichen Besuch des inneren Kindes


Es ist der 18.12.2022 um 2:30 und ich liege die dritte oder vierte Nacht in Folge um diese Zeit wach. Warum und was hat das zu bedeuten? Anfangs habe ich das Ganze auf die Arbeit geschoben, da uns vor kurzem ein Kollege ausgefallen ist und wir jetzt alle mehr arbeiten, um das aufzufangen. Doch heute ist Sonntag und ich war gestern nicht arbeiten.

Aktuell habe ich das Gefühl, dass mir alles zu viel wird und das Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Geborgenheit. Doch kommt in mir genauso das Gefühl nach Rückzug und Einsamkeit hoch.

Eigentlich sind das völlig verschiedene Gefühle und sie scheinen nicht miteinander vereinbar.

Doch in diesem Fall und vor allem wenn ich hier etwas genauer hinschaue, passen sie sehr wohl zusammen. Es ist das Bedürfnis nach der Verbindung zu mir selbst. Es ist das Bedürfnis nach Liebe, Nähe und Geborgenheit von mir selbst und diese kann ich nur im Rahmen von Einsamkeit und Rückzug finden. Deswegen liege ich auch nachts wach, da hier niemand sonst wach ist. Das ist aktuell meine einzige Chance mit mir alleine zu sein und dem Gefühl nach zu kommen.

Die ersten Nächte überkam mich gleich die Angst und ein schlechtes Gewissen, da ich ja zu funktionieren habe. Ich kann ja schließlich nicht die halbe Nacht wach liegen und gleichzeitig auf Arbeit deutlich mehr leisten als sonst. Oder doch?

Durch dieses Gedankenkarussell waren meine Nächte noch deutlich schlimmer, als sie überhaupt sein müssten und wenn Du das auch kennst, weißt Du was passiert, wenn die Gedanken einen des Nachts in diesen Strudel reißen.

Heute allerdings läuft es anders. Ich muss morgen früh nicht aufstehen und Angst hab ich auch keine mehr. Ich ziehe also um halb drei Uhr Nachts um ins Wohnzimmer und stelle fest, so schlimm ist es gar nicht mit mir alleine zu sein. Was ist heute anders als sonst? Naja, ich habe mich der Ablenkung beraubt.

Mein Handy hab ich abgegeben und meine Spiele mit denen ich mich im Alltag ablenke, wenn die Angst mal wieder an dir Tür klopft, sind nicht erreichbar. Also heißt es heute Tür öffnen und mal aushalten was da so kommt. Und siehe da, es kommt gar nichts bedrohliches.

Die Angst kommt hoch und wenn ich genau hinschaue ist da nur mein kleines inneres Kind das sich nach Nähe und Liebe sehnt.

Also was kann ich jetzt tun? Was tun wir, wenn unsere Kinder wirklich Angst haben?

Das wohl Schlimmste was wir tun können ist, es nicht ernst nehmen. Sätze wie „Hab dich nicht so“ oder „Vor so was hat man doch keine Angst“ machen für das Kind die Situation noch schlimmer. Jetzt haben sie Angst und glauben es sei falsch Angst zu haben

Mein inneres Kind hat Angst. Daher geht es im ersten Schritt darum mir das bewusst zu machen. Dadurch ist die Angst nur noch halb so groß. Ich verstehe, dass mein inneres Kind Angst hat. Mein Erwachsenes Ich kann mir der Angst gut umgehen. Also kümmere ich mich als mein Erwachsenes Ich um diese Angst. Ich mache mir klar, dass ich nicht mehr 10 sondern 30 bin und dass ich mit dieser Situation heute viel besser und freier umgehen kann. Ich mache mir bewusst, dass ich gelernt habe wie stark ich bin und dass ich alles im Leben meistern kann. Ich trage also als Erwachsener die Angst meines Kindes. Und jetzt ganz wichtig: ich habe mein inneres Kind lieb. Ich danke meinem inneren Kind, dafür das es sich mir anvertraut hat. Ich nehme mein inneres Kind in den Arm und tröste es.

Denn jetzt lernt mein inneres Kind, dass es mir vertrauen kann und ich als Erwachsenes Ich lerne das ich meinem inneren Kind vertrauen kann. Diese Verbindung wird im Laufe des Lebens unglaublich wichtig, denn das innere Kind ist der Zugang zu Liebe, Leichtigkeit und Lebensfreude.

Wenn mein inneres Kind mir also in jeder Situation, die für das innere Kind bedrohlich ist, vertraut, merke ich deutlich eher wenn eine Situation mir nicht entspricht und dadurch werden so viele Dinge des Lebens leichter. Vieles macht, sobald ich meinem inneren Kind halt gebe, einfach mehr Spaß, da ich die volle Bandbreite meiner Gefühle und Emotionen leben kann.

Und wenn die Angst gehört wird und wir richtig damit umgehen, indem wir in genau den Bereichen das Wachsen und das Lernen anfangen, wird das Leben mit viel mehr Liebe durchflossen.

Und so wird der Nächtliche Besuch des inneren Kindes von einem Fluch zu einem Segen.


Wenn du jetzt noch ganz mutig bist, gibst Du Deinem inneren Kind auch noch den Raum aufzuschreiben was ihm wichtig ist.

Denn genau so ist dieses Stück meiner Geschichte entstanden.


Nimm Dein inneres Kind ernst, liebe es und gehe durch die Angst.

Die Belohnung ist ein geiles Leben.


Liebe Grüße

Robert


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